Politiker: Stets eloquent, stets auf Präzision (oder das genaue Gegenteil) im Ausdruck bedacht. Umgangssprache, Kraftausdrücke oder andere sprachliche Entgleisungen hört man, zumindest im deutschsprachigen Raum, eher selten. Vermutlich auch in Ordnung so, wenn man als seriöser und diplomatischer Volksvertreter agieren will. Rutscht dem Politiker dann aber mal was raus, streiten sich die Ohrenzeugen: Ein Hauch von Menschlichkeit oder unnötiger Fauxpas?
1. So wie bei Cem Özdemir, der heute früh ein Interview in Stuttgart gab und einem reinlabernden Passanten mal kurz zurechtwies.
2. Einfach kurz die Fresse halten, bitte. Kann man beim Inhalt des angebrachten Einwurfs möglicherweise nachvollziehen.
Der dumme Bürger meint, dass "die Polizei Diktatur" Schuld sei. Halleluja! 🙈
— Basti (@djcooky78) June 22, 2020
3. Vielen gefällt diese kurze, aber sicherlich harmlose Entgleisung.
Ich werd noch Özdemir Fan, bin heut morgen auch vom Stuhl gefallen als ich das in den News hörte. Ganz stark 😅
— BO606 (@MTKBO606) June 22, 2020
Wie auch immer man das für sich bewertet, volksnah ist es.
— Horst Meuer (@EuRo4242) June 22, 2020
4. Oder handelt es sich um ein absolutes No-Go als Politiker?
Verstehe nicht, wie man sowas in der Öffentlichkeit sagen kann als Politiker. Auch wenn man eventuell genervt ist von dem Fatzke, der da reinbrüllt. Dennoch: Für mich ein Grund mehr ihn und seine Partei nicht zu wählen.
— Hoss Cartwright (@Hoss_Crtwrght) June 22, 2020
5. Zumindest wahrte er die höfliche Distanz.
Der Cem sagt übrigens "Sie", das ging irgendwie leicht unter. 👍😂
— Basti (@djcooky78) June 22, 2020
Er hat Bitte gesagt. Das zeugt doch von Anstand
— sonntagmorgens (@sonntagmorgens) June 22, 2020
6. Und äußerte sich infolge dessen auch selber zum Vorfall.
7. Anderer Schauplatz, andere Poltiker. Nach der Rede eines AfD-Abgeordneten, meint Bundestagsvizepräsident Wolfang Kubicki das Wort „Dreckssack“ aus dem Plenum vernommen zu haben. Das wird aber umgehend richtig gestellt.
8. Hetzer? Achsooo, ok. Oder doch nicht?
Nee, werter Parteifreund, genau die sollte nicht unser Stil sei, sondern uns von den Linken unterscheiden. Ich schätze circa 2/3 unserer Wähler (im Jahre 2017) würden diese (meine) Aussage unterstützen
— Rainer Venino (@RainerVenino) June 19, 2020
"Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell
— Daniel Föst (@DFoest) June 19, 2020
9. Scheinbar handelt es sich bei „Hetzer“ nicht direkt um eine Beleidigung. Also: Weitermachen!
"Hetzer" ist keine Beschimpfung, sondern eine Kritik des Argumentationsstils. Ob angemessen oder nicht, es fällt ganz klar unter Meinungsfreiheit.
Und bei der #noAfD kann man blind davon ausgehen, dass es angemessen ist. Stellen wir uns doch nicht doof.
— Stefan Hensel (@stefanhensel) June 20, 2020
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Danke an alle für die Postings!