Das ist ja mal optimal beschissen gelaufen. Ein 10-Jähriger hat bei In-App-Käufen mit seinem neuen Smartphone versehentlich über 1.000 Euro über die Kreditkarte seiner Eltern ausgegeben. Weil das Unternehmen im Ausland sitzt, räumten Anwälte und die Bank der Familie wenig Chancen ein, das Geld wieder zu bekommen. Der Junge zeigte sich daraufhin reumütig. Er versuchte mit seinen Eltern Ideen zu finden, um das Geld wieder aufzutreiben. „Er hat halt schon gemerkt, dass uns das ziemlich viel Zeit, Belastung und Nerven gekostet hat“, wird die Mutter im Nachhinein in einem Artikel der „Süddeutsche Zeitung“ zitiert. Der Versuch, online ein paar seiner alten Sachen zu verkaufen, brachte allerdings nur wenige Euro ein. „Und dann meinte er: Meine Mütze ist ja vielleicht mehr wert.“
1. Aber nicht irgendeine Mütze. „Unser Sohn bietet seine heissgeliebte Mütze mit Original Autogrammen verschiedener Fußballspieler zum Kauf an“, heißt es in dem Original ebay Kleinanzeigen Beitrag, den „Best of Kleinanzeigen“ auf seinem Instagram-Profil veröffentlichte. „Er hat unbewusst über 1000 Euro für Inappkäufe […] ausgegeben. Nun möchte und muss er das irgendwie zurückzahlen“, heißt es weiter.
2. Im Beitrag steht außerdem: „Wir bitten weiterhin darum, von Nachrichten abzusehen, die dieses Vorgehen in Frage stellen oder sich darüber lustig machen möchten.“
Aber nicht mit dem Internet. Die User reagieren natürlich erstmal mit Belehrungen. „Das Internet ist anstrengend. Da weiß jeder alles besser“, so Rolf, der Admin der Seite Best of Kleinanzeigen, gegenüber der SZ.
3. Ein Großteil der User fühlt aber offenbar mit der Familie mit. In einer Instagram-Story lässt Rolf abstimmen: „Soll die Rolfarmy 1.000 Euro sammeln und die Mütze dafür kaufen“, fragt er seine User? 74 Prozent stimmen mit Ja. Gesagt, getan.
4. Also wurde schnell eine Kampagne aufgesetzt. Nach gerade mal 15 Minuten waren die 1.000 Euro bereits gesammelt. Und Rolf meldet sich bei der Familie. „Die dachten zuerst, ich nehme sie auf den Arm“, beschreibt Rolf die Situation. „Erst als die 1000 Euro per Paypal da waren, haben sie anscheinend geglaubt, dass das echt ist.“
Zur (bereits beendeten) Spendenkampagne
5. Aber damit noch nicht genug. Rolf spricht auch noch persönlich mit der Mutter. Und streamt das Ganze live auf seinem Twitch-Kanal. Es würden „nur ein paar Leute“ zuhören, erklärte er der Mutter im Livestream, den zu diesem Zeitpunkt knapp 600 Menschen live sahen. Natürlich meldet sich auch der 10-Jährige zu Wort: „Ähm, vielen Dank, dass Sie sich gemeldet haben.“
6. Und die Mütze? Die halt Rolf mit seiner Army zwar gekauft, will sie aber nicht lange behalten. Anfang März, wenn der kleine Junge Geburtstag hat, will Rolf ihm die Mütze zurückschicken.
„Ich gehe mal davon aus, dass der Junge seine Lektion gelernt hat“, sagt Rolf.
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