Während Jan Böhmermann in den letzten Monaten online mit Möchtegernnazis unzählige Diskussionen über seine politischen Ansichten ausfocht, muss in ihm eine Idee herangereift sein. Vielleicht wollte er denjenigen, die das kulturelle Erbe der Dichter und Denker durch Migration bedroht sehen, genau dieses Erbe zugänglich erklären. Herausgekommen sind vier Verfilmungen deutscher Literaturklassiker.
1. Eine Neuauflage erfährt zum Beispiel Goethes Faust, mit dem ganze Generationen deutscher Kinder in der Schule gequält wurden und werden.
Hier wagt Friedrich Schiller, der sich als Autor ganz auf das Prinzip Hunde gehen immer verlässt, die Vermutung, Goethe lebe seine „schmierigen Altherrenphantasien unter dem Deckmantel der Kunst“ aus.
https://twitter.com/janboehm/status/877981364699660288
2. Viele User finden, dass Böhmi einfach in jeder Rolle überzeugt.
https://twitter.com/amelie230716/status/877981537182126080
3. Andere prophezeien den Untergang der deutschen Kultur, ohne selbst der deutschen Sprache mächtig zu sein.
https://twitter.com/Clavis333/status/879079516265742337
4. Und manche urteilen in Kategorien, die uns staunen lassen.
https://twitter.com/TheSecret62/status/879084629009080320
5. Die Umsetzung von Theodor Fontanes Effi Briest könnte eine Triggerwarnung für die Themen Vergewaltigung und Zwangsehe vertragen, meistert den Spagat zwischen lustig und politisch aber bravourös.
Der augenzwinkernde Ausblick „in 120 Jahren ist das sicher anders“ lässt den Zuschauer amüsiert inmitten des Patriarchats zurück.
6. Nicht alle User sehen ihre GEZ-Abgaben hier gut investiert.
7. Friedrich Dürrenmatt jedenfalls dürfte sich vor Freude im Grabe herumgedreht haben, als die Neuauflage seines Stücks Die Physiker innerhalb kürzester Zeit viral ging und auch dem Original ein bisschen fame einbrachte.
https://twitter.com/daflo/status/878360446289534977
8. Und Böhmi selbst? Der ist vor allem empört, dass Wikipedia seine Inszenierung nicht anerkennen will.
