2600 Kommentare unter einem Tweet mit Link zu ihrem Meinungsbeitrag in Welt+: Woha.
„Wir müssen auswählen, wer zu uns kommt“ erschien am 23.08.2019 und ist kein journalistischer Beitrag, sondern eine Kolumne der CDU-Politikerin, ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie vertritt die These, dass derzeit nur die „schlechtesten“ Menschen die Fluchtroute durch die Sahara und über das Mittelmeer anträten und auch überleben würden. (Also: Die, die hier sind, seien die Brutalsten.)
Daher möchte sie alle Flüchtlinge in Libyen und Tunesien stationieren, niemand dürfe es sofort nach Europa schaffen. Diese Geflüchteten könne man mit Fingerabdruck registrieren und dann daraus auswählen, wer Asyl verdient habe. Dabei legt sie die Betonung auf die Rettung christlicher Familien – und nicht alleinstehender Männer.
Dafür müssten die europäischen Staaten die Flüchtlingsrettung im Mittelmeer den NGOs abnehmen und sicherstellen, dass kein Boot die europäische Küste erreiche. Langfristig würde so keiner mehr ins Mittelmeer springen, weil bekannt sei, dass alle zurückgesendet würden. Der Friede Europas sei gesichert.
1. Das in drei Sätzen klingt dann so:
2. Ja, der Frieden im eigenen Land ist erstmal dahin.
Wow. Mehr Menschenverachtung passt wirklich nicht in einen einzigen Tweet.
— Topfritte (@Topfritte) August 23, 2019
Puuuh… Kristina du führst kein logisches Argument, da deine Schlüsse auf der Verschwörungstheorie basieren, alle Asylsuchenden in Deutschland seien "nur die Brutalsten und Stärksten". Möchtest du das noch versuchen zu belegen oder ist das typische Nazi-Narrativ deine Prämisse?
— Rezo (@rezomusik) August 24, 2019
Du Kristl, das ergibt überhaupt keinen Sinn.
— Lehnsherr, die neue Liste Lehnsherr (@derLehnsherr) August 23, 2019
Wie schmeckt denn Gartenfackelspiritus so?
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) August 23, 2019
Gütiger Himmel. Sie wissen aber, dass man Tweets erst nochmal durchlesen und den größten Mist löschen kann, bevor man sie abschickt?
— Markus Barth (@tweetbarth) August 23, 2019
3. Das Sendeformat würde wahrscheinlich sogar die Quoten in die Höhe treiben.
20:15 Uhr auf RTL:
„DSDS – Deutschland sucht den Superflüchtling“
Mit Kristina Schröder als Dieter Bohlen, Alice Weidel als Oana Nechiti, Alexander Gauland als Pietro Lombardi und Xavier Naidoo als Xavier Naidoo.
Folge 1: Open Casting in Aleppo – Einige Bomben-Stimmen dabei!
— Marie von den Benken (@Regendelfin) August 24, 2019
4. Das Storyboard für den Dreh ist auch schon fertig.
Hätten Sie es gerne so? pic.twitter.com/rQnpex1vBa
— Daniel Schwerd (@netnrd) August 23, 2019
Wie schon Jesus sagte: “Lasset die zu mir kommen, die bestens integrierbar und qualifiziert sind. Der Rest kann ruhig absaufen.”
Zumindest in Ihrer Fassung der Bibel.— Mohammed McDugan 🇪🇺 (@Cyrus_McDugan) August 24, 2019
5. Gott ist nicht sauer. Gott ist enttäuscht.
Sie sind nicht die, die ich in mein Christentum integrieren kann. Trotzdem ertrage ich sie da!
— Gott 🏳️🌈 (@GottesGetweete) August 23, 2019
6. „Land Afrika“.
sehr schoenes kolonial mindset krissi 10/10
— miro (@Labello_miro) August 23, 2019
Das letzte Mal, als Deutsche "auswählten", wurden einige von ihnen hinterher in Nürnberg verurteilt. Leider zu wenige, weshalb protofaschistische Hessen-CDU-Politikerinnen sich heutzutage nicht schämen, wieder fast genauso eklig daherzureden.
— Sascha Kersken (@theNeo42) August 23, 2019
Der Unterschied zwischen Faschismus und Neoliberalismus ist, das letzterer das "lebensunwerte Leben" nach wirtschaftlichen Kriterien definiert.
Hier schön erklärt von Kristina Schröder.Ich stelle mir Frau Schröder schon mit Shoppingliste auf einem libyschen Sklavenmarkt vor. 🌳
— Ardubancel Quazanga (@quazanga) August 24, 2019
7. Woher kommt diese Sorge vor Einwanderern?
Frau Schröder, bitte reflektieren sie einmal, in welchem Wohlstand Sie aufgewachsen sind, auf wessen Kosten dieser Wohlstand erwirtschaftet wurde, und was Menschlichkeit bedeutet. Sie machen mir Angst.
— brabbeltinnbart (@HerrTinnbart) August 23, 2019
Wir brauchen dringend einen Eignungstest für Politiker, das wäre viel wichtiger.
— RaphaelBaer🎙 (@RaphaelBaer13) August 23, 2019
8. Viele finden das nicht richtig.
Die Entscheidung, ob Menschen leben dürfen davon abhängig zu machen, ob sie zu einer Gruppe gehören, die aus Ihrer Sicht integrationsfähiger sind als andere…Auf sowas Zynisches muss man erstmal kommen.
— Markus Siebert (@MarkusSiebert5) August 23, 2019
Es geht doch nicht um Integrationsfähigkeit. Es geht um den Nutzen für die deutsche Wirtschaft. Sklaven wurden früher auch begutachtet, bevor sie ge- und verkauft wurden.
— Sachsenmaus (@MsVerstaendnis2) August 23, 2019
#KristinaSchröder's Migranten:
"Die Stärksten" schaffen es bis nach Europa, die sie nicht haben will, da sie ja nicht die schwachen & armen Migranten braucht! 😂🤙
Die "Starken" helfen der Wirtschaft und belasten sie zugleich weil sie zu "schwach" sind! 😂👍— Farid Parsa (@FaridAliParsa) August 25, 2019
9. Frau Schröder reagiert auf die Vorwürfe.
10. Rezo liefert.
Ist das hier gar kein Statement von dir sondern eine eigenständige Behauptung von der @welt ? pic.twitter.com/h68ZAgcQGM
— Rezo (@rezomusik) August 24, 2019
11. Sie verteidigt.
12. Und damit endet das „Gespräch“ vorerst, denn sie antwortet nicht mehr.
Warte, was? Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Die Welt hat sich diese krasse Behauptung ausgedacht, fälschlicherweise so dargestellt, als sei es deine und du distanzierst dich von dieser Aussage.
2. Die Welt hat deine Stellung aus deiner Sicht korrekt dargestellt.Was ist es?
— Rezo (@rezomusik) August 25, 2019
13. Von der anderen Seite kommt:
Sorry ich finds ziemlich unverschämt, einfach weiter zu duzen, wenn man selbst mehrfach gesiezt wird. Etwas mehr respektvolle Debatte bitte.
— Wolfgang Gründinger (@wolfibey) August 25, 2019
Viel spannender finde ich die Frage, ob Du den Artikel mittlerweile gelesen hast oder Dich nur am Teaser festbeisst.
— Erik ⭐⚽️🎸🐕🇩🇪🇺🇸 (@Teutoyankee) August 25, 2019
14. Aber es geht ja eigentlich nicht um Rezo.
Dämliche Behauptung davon auszugehen, dass er das nicht getan haben soll. #Whataboutism
— Rene Rehme 🇪🇺 (@RehmeRene) August 25, 2019
15. Laut ihren Retweets glaubt Frau Schröder, dass keiner der Kritiker ihre Meinung gelesen hat.
16. Ein User versucht die Wortwahl mit Rezos eigenen Titeln zu erklären.
Natürlich kommt man eher "durch", wenn man brutal und stark ist. Und zB schwimmen kann.
Und natürlich sind nicht alle, die in der EU ankommen, die Brutalsten und Stärksten.Verkürzung & Übertreibung. So wie wenn man "1000kg" statt "viel" schreibt (Da ist es verzeihbarer) @rezo pic.twitter.com/TLgsFZzTCr
— Nikolaus Trimmel (@nitrml) August 25, 2019
1. Die Aussage war nicht "eher" sondern "nur", insofern widersprichst du der Behauptung ebenfalls explizit.
2. Ist dir bewusst, dass du damit Kolumnen im Anspruch an Differenzierung/Klarheit und Herangehensweise der Präsentation mit billo Unterhaltungsvideos gleichstellst?— Rezo (@rezomusik) August 25, 2019
16. Schlussfolgerung: Das Thema muss diskutiert werden, aber Meinungen bleiben Meinungen. Von allen. Keine(r) hat Gültigkeitsanspruch.
1. Ja, es sterben mehr Menschen bei der Flucht durch die Sahara als im Mittemeer.
2. „Auswahlkriterien“ ist schlecht formuliert, Asyl ist keine Einwanderung. Gesetze gelten auch für starke, junge Männer, die schließlich die Mehrheit der Opposition z. B. in Syrien u. im Sudan— Rebecca Schönenbach (@if_rebecca) August 24, 2019
stellen. Zusammen mit starken, jungen Frauen. Daher funktioniert das Auswahlargument nicht, bei sekundären Fluchtgründen ist zu überlegen, ob Kranken und Familien bevorzugt geholfen werden sollte. Das setzt dann aber safe zones für alle anderen voraus. Was zu 3. führt.
— Rebecca Schönenbach (@if_rebecca) August 24, 2019
3. Die EU-Mitglieder haben jurist. Probleme für Auffanglager (ein unseliger Begriff) noch nicht gelöst bzw. stecken den Kopf in den Sand. Wer sichert Camps ab? Welche Jurisdiktion soll in den Sicherheitspunkten herrschen, wer setzt sie innerhalb der Camps durch? Die Lager in
— Rebecca Schönenbach (@if_rebecca) August 24, 2019
Hilfsorganisationen finden. Auch das ist juristisch hoch umstritten, aber diese Debatte wäre dringend notwendig und sinnvoll, um die Todeszahlen zu senken und sichere Fluchtalternativen zu schaffen.
Zuletzt: Der Pull-Effekt spielt eine Rolle beim Anstieg der Todeszahlen. Quellen— Rebecca Schönenbach (@if_rebecca) August 24, 2019
werden u. a. hier genannt:https://t.co/xvc4euknxW
Thread Ende.— Rebecca Schönenbach (@if_rebecca) August 24, 2019
Es sollte im Interesse aller Menschen sein, den Flüchtlingen das Leben zu retten statt sie wie im Schubladendenken in Afrika zu lassen oder ihre Flucht zu „genehmigen“. Oder möchten Sie wie in Zeiten des zweiten Weltkrieges bestimmte Menschen ausgrenzen und sterben lassen?
— Sylvia (@Sylvia_Sylvany) August 25, 2019
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Hier etwas Wichtigeres für die Gruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Mieten ist teuer.
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