Ein Fan des 1. FC Köln hat seine Mitgliedschaft gekündigt, weil ihm das neue Trikot nicht gefiel. Ist das tatsächlich ein Grund, gleich zu kündigen? Offensichtlich schon, zumindest wenn es sich um einen fremdenfeindlichen Fan handelt, der ein Problem damit hat, dass die Kölner Skyline, die auf dem Trikot zu sehen ist, auch eine Moschee zeigt. Er erkläre seinen „Austritt aus der Glaubensgemeinschaft 1. FC Köln“, weil er sich „mit Moslems und Moscheen nicht identifizieren kann“, so der Fan. Und weiter: „Ich vermute, dass in der nächsten Saison die Trikots Rosa sind, dann wäre die Weltoffenheit perfekt.“
Der 1. FC Köln machte die Kündigung öffentlich und bedankte sich für die Idee mit den neuen Trikots.
Zunächst wollten einige Fans wissen, wie das Trikot überhaupt aussieht. Und ja, man muss schon genau hinschauen.
— Johannes Haupt (@hauptr) August 11, 2020
Während das Schreiben des Fans abgelehnt und die Reaktion des FC begrüßt würde, wurde dennoch kritisiert, eine Moschee zu zeigen, deren Bauherr die umstrittene Organisation DITIB ist.
Na ja, das Kündigungsschreiben ist Dreck. Aber es ist eine Ditib-Moschee. Deren Leitgedanken widersprechen der FC-Charta. Beispiel: Homosexuelle! Der gute Ansatz scheitert, weil jemand nicht wg. Ditib nachgedacht hat?
— Nordbergh (@Nordbergh) August 11, 2020
Die DITIB-Moschee widerspricht aber genauso eurer weltoffenen Charta.
— Karl (@karligrafie) August 11, 2020
Das Schreiben ist eine Frechheit und euer Statement richtig und wichtig. Der #Effzeh verbindet alle Religionen. Trotzdem hätte ich mir eine klarere Distanzierung zu DITIB gewünscht! In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Antisemitismus und antikurdischen Inhalten!
— Ruben Gerczikow (@RubenGerczi) August 11, 2020
Der 1. FC Köln antwortete auf die Kritik, dass die Moschee im Kölner Stadtbild einen symbolischen Wert besäße.
Die Moschee steht symbolisch für die große türkische Community in Köln, in der es sehr viele eingefleischte #effzeh-Fans gibt. Sie ist ein Teil der Kölner Skyline geworden. Das gilt unabhängig davon, wie man politisch zum Betreiber der Moschee steht.
— 1. FC Köln (@fckoeln) August 11, 2020
Andere stimmten dem FC insofern zu, dass ja auch der Bauherr des Kölner Dom durchaus den ein oder anderen Makel besäße.
Naja. Die Kirche (gerade die katholische, meine auf dem Papier) verbindet auch eine Historie des Antisemitismus und der heute immer noch gelebten Homophobie und der Dom kann dann also drauf bleiben weil war schon immer da?
— Ben (@benrup23) August 11, 2020
Wer sich über die DITIB als Bauherrn der Moschee beschwert: mal drüber nachgedacht, wer den Dom gebaut hat? Die sprechen sich auch immer noch offen gegen Homosexuelle und Gleichberechtigung aus.
Die Moschee ist auf dem Trikot für die türk Community und das ist auch gut so! 👍— PhilⓋ🌱🤘🐷 (@Phil_the_Kat) August 11, 2020
Ansonsten erhielt der FC viel Zuspruch und nicht wenige würden sich über das „weltoffene“ Trikot freuen.
Bitte verkauft das Sondertrikot mit der Regenbogenfahne doch noch. Es würde reißenden Absatz finden.
— Uehmche (@Uehmche) August 11, 2020
Ich hatte schon immer starke Sympathien für den FC und habe immer gerne in eurem Stadion gespielt!
Ein Mitglied verloren, dafür ein Neues dazugewonnen! 💪🏽
Ab morgen Mitglied— Änis Ben-Hatira (@10ABH10) August 11, 2020
Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich mich groß für Fußball interessiere, aber ich finde es ein tolles Statement 👍 ich hoffe das andere Sportvereine nachziehen und sich ebenso Weltoffen zeigen
— Stefanie 🌱 🏳️🌈 ⭕️ (@Stefanie_Stef38) August 11, 2020
Wenn das mit dem Fußball nicht wäre hätte der Verein echt ein erstklassiges Format.
— Ben (@BeachBenni) August 11, 2020
Da liked man selbst als Fortuna Fan gerne ❤️
— Spoken (@spokenxD) August 11, 2020
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Wir danken allen für die Kommentare!
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