Dass Menschen auf Social Media gläubig sind, ist an sich nichts Neues. Der Papst twittert bereits seit 2012, eine Bibel-App gibt es seit 2008. Spirituelle Zitate im Instagramformat gibt es seit Windows einst die Möglichkeit eröffnete, mit Comic Sans auf Bilder von Sonnenuntergängen zu schreiben.
Der Neuologismus „Christfluencer“ – der ist jedoch neu. Kurz zusammengefasst bedeutet der Begriff: Sieht aus wie Schminktipps, Reisebloggen & Yoga, behandelt aber langfristige, sehr große Lebensentscheidungen nach einer Art politischen Vorgabe.
1. Im deuteschen Raum zum Beispiel gibt es Christfluencerin Li Marie. Ihre Version des (katholischen) Glaubens päsentiert sie via Youtube-Kanal 8.7K Followern. Das gefällt nicht jedem/r…
Auf Instagram sieht das auch genauso aus, wie auf den meisten Influencer-Accounts:
2. Während Li Marie und ihr Freund ☝ eher katholische Lebensberatung in Sachen Beziehung / Familie geben, ist Jennifer K.C. 👇 mehr die Single-Beraterin. Beispiel: Was darf man anziehen, was nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=eP_ZSOZNReo
Dazu gibt es ab und zu einen Podcast – unter welchem sie jedoch influencertypisch ein T-Shirt und eine Tasse (sowie eine Bibel) vermarktet.
https://www.youtube.com/watch?v=-yGOZ28MlWI
3. Ebenfalls Mode verkaufen tut das Paar Esther und Christian – bei @togetheringod auf Instagram. Gleichzeitig geben die beiden Lesepläne und eine Art Live-Gottesdienst heraus
Inklusive Spruchtafeln:
Und sie haben auch Kooperationen – unter anderem mit dem Blog Glaubensimpulse, …
4. … „ein konfessionsunabhängiger christlicher Mediendienst mit Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“ Dieser findet sich ebenfalls auf Youtube, Instagram, Twitter, Pinterest und Facebook.
5. Damit wären wir am Ende dieser kurzen Einführung zu deutschen Christfluencern. Es sei erwähnt, dass es sich nur um deren subjektive Auffassung zum Glauben handelt. Ähnlich wie mit Mode/Essen bei Fitness-, Lifestyle- und Fashionbloggern geben Christfluencer nur eine mögliche Richtung innerhalb einer Interessengruppe vor. > Vegan oder Paleo, wer weiß das schon?
Diese Richtung hat keine universelle Gültigkeit. Es gibt genauso sehr Gläubige, welche Homosexualität, Sex vor der Ehe oder Abtreibungen befürworten – oder auch nie Sex praktizieren. ¯\_(ツ)_/¯
Also gilt im digitalen Zeitalter wie auch davor: Jeder muss entscheiden, „wem“ er „wie“ folgt. Am Besten folgt jeder zuallererst sich selbst und lässt sich erst danach mit gefestigtem Selbst inspirieren.
6. Abschließender Pro-Tipp: Die einzig wahren Christfluencer – Sie ahnen es – können ja nur die vielen Accounts von Jesus und Gott persönlich sein. Von dort zwitschern die zwei Autoritäten höchstpersönlich – und nicht ihre Fans, Klatsch- und Beautymagazine. Das ist viel authentischer.
Wir warten gespannt auf einen Account für jeden der Jünger, Apostel, Engel, Moses, Maria & Joseph etc. Bis dahin schau doch mal bei uns vorbei und folgt uns auf Instagram.