„Büro ist wie Achterbahnfahren(…). Wenn man das acht Stunden machen muss, täglich, dann kotzt man irgendwann.“- das wusste schon Bernd Stromberg. Und während andere Länder, wie zum Beispiel Großbritannien, nun tatsächlich die 4-Tage-Woche testen und dabei durchaus signifikant positive Auswirkungen auf Gesundheit und Motivation verzeichnen können, wird hierzulande von der Politik „mehr Bock auf Arbeit“ gefordert. Das bestätigt natürlich zum einen das Vorurteil der strengen deutschen Arbeitsmoral, sorgt andererseits aber vor allem für viel Empörung im Netz.
Seltsame Schlussfolgerung.
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter (@CDU): „Wir werden länger arbeiten müssen. Die Rente mit 63 ist eine offenkundige Fehlleistung der Politik. Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit.“
Keine Pointe.
— Nurder Koch (@NurderK) February 24, 2023
Was soll schon schiefgehen?
HEY ihr jungen People around the globe! Habt ihr Bock auf Arbeit in GERMANY? Guess what! Wir suchen euch! Wir bieten Bedingungen! Unsere Unternehmen sind vor Ort! 40 Stunden müssen es schon sein, ihr faulen Schweine! Wollt ihr mehr erfahren? Wir arbeiten an einer Info-Homepage!
— Moritz Hürtgen (@hrtgn) March 14, 2023
Die machen sich’s aber auch schwer!
Hä, warum hat die Bäckerei nicht einfach mehr Bock auf Arbeit gefordert? pic.twitter.com/rUUineKEG0
— Cobe (@LastKobeAlive) February 24, 2023
Nur so als Idee…
Arbeitgeber fordern „mehr Bock auf Arbeit“.
Kleiner Tipp: Wenn Arbeitgeber „mehr Bock“ auf faire Gehälter statt auf Ausbeutung und unbezahlte Überstunden und auf mehr Sicherheit statt auf befristete Jobs hätten, dann hätten Arbeitnehmer vielleicht auch „mehr Bock auf Arbeit“.
— Kaffeecup (@kaffeecup) February 24, 2023
Definitiv!
Bin mir ziemlich sicher, dass ich mehr Bock auf Arbeit hätte, wenn man mein Gehalt verdoppeln würde.
— Stella Bugatti 🤙🚾🆓 (@StellaBugatti) February 24, 2023
Überstunden nur aus Liebe zum Job, klar.
Einfach lost wer Überstunden als „Bock auf Arbeit“ glorifiziert anstatt sie so zu nennen was sie sind:
– Angst vor Kündigung
– Missmanagement der Chefetage
– emotionale Erpressung
– Förderung von Depressionen und Burnout
– Verschärfung des Fachkräftemangels— Glotzaugn Gerch 🌻🏀💉😷😤 (@GerchTweets) March 7, 2023
Aber wenigstens weiß man, wofür man es macht.
Viele der jüngeren Generation kriegen GAR NICHTS.
-keine guten Löhne
-keine bezahlbaren Mieten
-sozialreformen oder Entlastungen
-Longcovid in älteren Jahren
-verheerendes Klima„Mehr Bock auf Arbeit “ ist ein krasser Schlag ins Gesicht…
Wofür sollen die jüngeren Arbeiten???— Dönerdomina (@Karimae50371094) February 26, 2023
Bock auf Freizeit!
Was zur „Bock auf Arbeit“-Debatte dazugehört: Es gibt Leute, die gehen schlicht und einfach arbeiten, um Geld zu verdienen, und finden ihre Erfüllung in ihrer Freizeit. Vielleicht sogar die meisten. Klar kann man sich im Job verwirklichen – aber warum sollte das der Maßstab sein?
— Nicole Diekmann (@nicolediekmann) February 25, 2023
Das wär‘ doch mal was.
„Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit“
– fordert Steffen Kampeter, Chef der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Was wir brauchen sind faire Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und Politiker, die Bock haben das Ganze umzusetzen!
— Ricardo Lange (@RicardoLange4) February 25, 2023
So macht man übrigens nicht „mehr Bock auf Arbeit“…
Komisch, wie viele unnötige Worte dieser Arbeitgeber braucht, um seinen Beschäftigten „Bitte presst mich demnächst vorm local Arbeitsgericht bis auf den letzten Cent aus“ zu sagen. pic.twitter.com/V5VNn86PWt
— Pyrohamster (@HamsterHerr) March 13, 2023
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Vielen Dank an alle für die Posts!
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