Fragwürdige Arbeitsbedingungen: Ex-Mitarbeiter erzählen von ihrer Zeit bei Amazon

Einerseits ist Amazon aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, andererseits steht der Konzern wegen seiner schlechten Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik. Hierzulande versucht Amazon dem schlechten Image mit einer TV-Kampagne entgegenzuwirken. Die darin gezeigte heile Welt haben viele ehemalige Mitarbeiter aus Deutschland und den USA aber so nicht kennengelernt, wie die folgenden Tweets zeigen. Insbesondere der Thread von Userin ju tha jeweler ging viral und animierte zahlreiche Leute, von ihren Erfahrungen bei Amazon zu berichten.

 

Generell mag man für die Dimension von Jeff Bezos‘ Vermögen wenig Verständnis aufbringen, als Amazon-Mitarbeiter hat es aber einen besonders bitteren Beigeschmack.

https://www.twitter.com/earringdealer/status/1260987134145630209

 

10-Stunden-Schichten mit 30-minütiger Mittagspause sowie zwei weiteren 15-Minuten-Pausen, wobei man einen Großteil der Pausen damit verbringt, durch die riesigen Hallen zu laufen.

 

Als sie schwanger wurde, musste sie ihren Doktor fragen, ihr einen Attest ausstellen, damit sie auf Toilette gehen kann, ohne aufgeschrieben zu werden. Amazon lehnte die Anweisungen des Doktors ab.

 

Musste sich auf Arbeit übergeben. Die Empfehlung lautete: „Natürlich kannst du zum Arzt gehen, aber es besteht keine Garantie, dass du noch einen Job haben wirst, wenn du zurückkommst.

 

Während der Prime-Woche: Schichtbeginn um 18.30 Uhr, nach sechs Stunden wurde mitgeteilt, dass vor 7 Uhr morgens nicht Schluss sein wird.

 

Da wird schon mal ein ernstes Gespräch geführt, wenn man zu viel Zeit auf dem stillen Örtchen verbringt. Wobei man froh sein kann, wenn man es bei den langen Wegen durch die Halle und den anderen Kollegen, die anstehen, überhaupt dorthin schafft, ohne sich vorher in die Hose zu machen.

 

Er arbeitet seit einigen Monaten als Logistikmanager und empfindet die Diskrepanz zwischen seinem Gehalt und Bezos‘ Vermögen unverhältnismäßig. Das Pensum sei seiner Meinung nach übertrieben.

 

Man müsse im Schnitt alle 7 Sekunden einen Artikel verpacken. Wenn man in Verzug verrät, weil man z.B. eine kurze Trinkpause macht, wird das notiert.

 

Ein Paketfahrer wurde von einem Hund gebissen. Da die Blutung nicht aufhörte, wollte er ins Krankenhaus. Als er Bescheid gab, empfahl man ihm, aus eigener Tasche ein Pflaster zu kaufen.

 

Sein Kumpel arbeitete im Kühlhaus und bekam Frostbeulen an den Händen.

 

50-Stunden-Woche, die man nicht so leicht wegsteckt.

 

Auch deutsche Angestellte können die ein oder andere Anekdote erzählen.

 

Für den Job muss man standhaft sein.


Vielen Dank an alle für die Posts.

Keine Influencer! Kein Foodporn! Nur ganz viel Spaß – bei uns auf Instagram:

Die mobile Version verlassen