Geschichtsunterricht in der Schule war langweilig? Eventuell fehlte die Präzision eines Twitterthreads, damit die durchaus interessanten Informationen wirksam durch den Geistesnebel hätten dringen können.
1. Hier einmal Deutschland, 1789, also vor 230 Jahren.
https://twitter.com/Goettergatte42/status/1169323201597530112
2. Ständig Chaos.
So sah das noch bis 1803 aus. Dann kam Napoleon, es ging links was weg an Frankreich, der Rest wurde in weniger größeren Ländern neu geordnet. Aber weiterhin viele kleine Staaten unter dem Mantel des Rheinbundes. Von einem Nationalstaat keine Spur. 2/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
1815 wurde das alles dann im Wiener Kongress neu geordnet und sah so aus: weiter eine ganze Ecke Kleinstaaten unter dem Dach des jetzt deutschen Bundes (bis 1866), aber weiter von einem einheitlichen Nationalstaat keine Spur. Das mit den Kleinstaaten war so bis 1871. 3/11 pic.twitter.com/f3Otcj0tuB
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
3. Bis Bismarck:
Erst dann gab es einen Nationalstaat, das deutsche Kaiserreich (natürlich nach einem Krieg…); das allerdings nicht so gewachsen war, sondern von Bismarck erfunden "erfunden" worden war. 1871. Keine 150 Jahre her. Da ist nichts mit tausendjähriger deutscher Geschichte 4/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
4. Also noch einmal zum Mitschreiben:
Und wenn mir jetzt einer kommt mit dem "Heiligen römioschen Reich DEUTSCHER NATION", dann:
1. lest mal nach, ab wann es denn tatsächlich diesen Zusatz trug.
2. lest auch nach, wie viel das ein Nationalstaat war. Spoiler: wars nicht. Das war Jahrhunderte lang sowas wie ein 5/11— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
Bundesstaat, mit dem Kaiser als Oberhaupt aber nichtmal mit einer einheitlichen Armee, geschweige denn einheitlicher Währung oder einheitlicher Gesetzgebung. Von einheitlicher Kultur (gerne von anderen auch "Leitkultur" genannt) brauchen wir gar nicht reden. 6/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
Wo das ganze mit dem zentralistischen Nationalstaat hingeführt hat, ist ja bekannt, zwei Weltkriege, Europa zwei mal in Schutt und Asche, zig Millionen an Toten. 7/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
5. Der einzige Grund, die Narrative aufrecht zu erhalten, ist die Idee…
Wer mit diesem Hintergrund tatsächlich noch von "Deutschen", "1000-jähriger deutscher Geschichte" oder gar einer einheitlichen "deutschen Leitkultur" redet, macht entweder fundamentale Fehler, weil er es nicht besser weiß (da haben wir wieder das Bildungsargument), oder aber 8/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
er/sie macht das absichtlich, um in irgendeiner Form zwischen sich/"uns" und "den anderen" zu Unterscheiden und damit zu werten, mit dem Versuch zwischen guten Fremden und schlechten Fremden zu unterscheiden. 9/11
— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
6. … der Abstammung und Ausgrenzung:
Ersteres ist nicht besonders klug, letzteres ist Rassismus, Faschismus, Nazismus.
Und wenn ich als obersten Hetzer einen Geschichtslehrer habe, dann kann ich zumindest bei den Parteivertretern die mangelnde Bildung ausschließen.
10/11— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
Bei den Wählern gibt es möglicherweise genug, bei denen man die Bildungslücken korrigieren könnte, alleine sie müssen es auch wollen…
11/11— Göttergattinnengatte (@Goettergatte42) September 4, 2019
7. Zugehörigkeit… zu was ist jetzt die Frage.
https://twitter.com/Goettergatte42/status/1169350068689879040
Jetzt komm bloß nicht mit Fakten. 😉
— Reiner Jung (@prefec2) September 5, 2019
8. Und dann jenseits der deutschen, sehr komplizierten Geschichte:
Ich setze gern noch einen drauf… Man möge mal die Grenzen zeigen… pic.twitter.com/Quq79A1Etm
— Konrad B aus NRW (@KonradR16) September 5, 2019
9. Danke an Göttergattinnengatte für die Geschichtsstunde!
https://twitter.com/Goettergatte42/status/1169700773221019649
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