Tempo, Tesa, Walkman: Es gibt gewisse Markenprodukte, die sind derart bekannt oder beliebt, dass ihr Markenname zu einer Art Gattungsbegriff für den Gegenstand selbst wird, wie zum Beispiel bei Taschentüchern, Klebeband oder tragbaren Kassettenabspielgeräten. Das gleiche gilt auch für Lego. Der Name des dänischen Spielzeugherstellers ist synonym für Klemmbausteine im Allgemeinen geworden. Aber so wie nicht alle Taschentücher Tempos sind, sind auch nicht alle Klemmbausteine Legosteine – Lego möchte da klar von der Konkurrenz abgegrenzt werden. Das hat nun auch Thomas Panke alias Der Held der Steine in Form eines Anwaltschreibens zu spüren bekommen.
Dem Held der Steine wird vorgeworfen, gegen Markenrechte verstoßen zu haben, weil er Klemmbausteine der Konkurrenz allgemein als „Legos“ bezeichnet hat. Die Videos, in denen er das tut, soll er nun innerhalb einer Zweitagefrist (bis Donnerstag, dem 28.1.) löschen.
Sie könnten die Qualität ihrer Produkte verbessern oder sich an Wortmarken festklammern: Der Held der Steine nutzt die Gelegenheit, um daran zu erinnern, das Lego mit (selbstverschuldeten) Problemen zu kämpfen hat. Besagte Videos will er tatsächlich löschen und neu aufnehmen.
Bereits 2019 forderte Lego den Held der Steine auf, sein Logo zu ändern, da es zu sehr einem der typischen Noppensteine ähnelte. Seitdem präsentiert er auch Produkte anderer Klemmbausteinhersteller. Wir haben hier darüber berichtet.
Auch jenseits von YouTube erhält er für die sarkastische und unterhaltsame Art und Weise, wie er mit der aktuellen Abmahnung umgeht, durchaus Lob, während Lego eher kritisiert wird.
Für alle Nicht-Kenner: Der Held der Steiner hat gut 500k Abos und ist mehr oder minder der reichweitenstärkste Lego-Influencer im DACH-Raum. Er kritisiert, er lobt aber auch. Und statt Support bekommt er regelmäßig Anwaltspost von LEGO®, aktuell mit 2 Tagen Reaktionsfrist :D!
— Philipp Steuer 🌱 (@philippsteuer) January 26, 2021
Wie kann man marketingtechnisch so hart verkacken wie Lego?
— BossXplosive (@bossxplosive) January 26, 2021
Auf Reddit hingegen wird die Problematik etwas differenzierter betrachtet. Neben Sympathien für den Held der Steine wird einerseits vermutet, dass solch eine Konfrontation auch genutzt werden kann, um Aufmerksamkeit zu generieren.
Andererseits wird an die Beweggründe Legos erinnert, wobei fraglich ist, wie förderlich es ist, gegen den allgemeinen Sprachgebrauch vorgehen zu wollen und – siehe oben – was für ein Image ein Unternehmen dadurch erzeugt.
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Vielen Dank an alle für die Posts.
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