Die Pandemie und alles, was sonst noch so dazugehört, dominiert natürlich die Nachrichten und worüber wir im Alltag sprechen. Andere Themen geraten dabei schnell in den Hintergrund, obwohl sie trotz Corona nicht aus der Welt sind oder weniger dringend wären. Am deutlichsten zeigt sich das am Klimakrise, über den aktuell kaum noch gesprochen wird – zumindest nicht in dem Maße wie z.B. noch 2019. Der WDR wollte dieses Thema nun wieder stärker in den Fokus rücken und rief dafür einen eigenen Instagram-Kanal mit dem Namen Klima.Neutral ins Leben. Politiker von FDP und der Union sehen darin aber keine simple Berichterstattung, sondern Wahlkampfhilfe für die Grünen.
Am 13. Februar ging Klima.Neutral online, der neue Instagram-Channel des WDR. Die Plattform setzt sich mit dem Thema Klimakrise in all seinen Facetten auseinander. „Die Klimakrise. Einfach erklärt, aber vielfältig. Mit den Storys dahinter“, so die Eigenbeschreibung.
Bisher haben sich u.a. die vier Redakteure in kurzen Videos vorgestellt und es wurden Nachrichten mit Bezug zum Klimakrise in Form von Slideshows präsentiert.
So viel sei vorweggenommen: Bündnis 90/Die Grünen finden in den bisherigen neun Posts keine Erwähnung. Dennoch werfen zwei Politiker von FDP und CSU dem WDR vor, mit dem Kanal Klima.Neutral Wahlkampfhilfe für die Grünen zu leisten.
Weil man über den Klimawandel berichtet, macht man Wahlwerbung für eine bestimmte Partei, der das Thema am Herzen liegt? Die Logik können nur wenige nachvollziehen.
Vielmehr hat da wohl jemand noch immer nicht die Zeichen der Zeit erkannt, so die einhellige Meinung.
https://twitter.com/EskenSaskia/status/1363570015816069126
Ich finde es gut, dass der #WDR dieses Programmangebot macht. #Klimaschutz ist überlebensnotwendig. Über #Instagram werden vor allem Jugendliche erreicht. Auch zum Klimaschutz kursieren viele Fake news in den sozialen Netzwerken. Gut, dass der ÖRR dagegen hält.
— Ruprecht Polenz 🇩🇪🇪🇺 (@polenz_r) February 21, 2021
Luisa Neubauer von Fridays for Future erkennt darin sogar die Gefahr der Klimakrisenleugnung, weil wissenschaftliche Tatsachen und die Berichterstattung darüber als partei-ideologisch abgestempelt werden.
Und nebenbei erleben wir eine mächtige Dimension der Klimakrisenleugnung: Die Berichterstattung, die als ideologisch diskreditiert wird.
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) February 21, 2021
Aber immerhin bescheren die Herren Lambsdorff und Hahn dem Kanal Klima.Neutral damit einen Aufmerksamkeitsschub.
https://twitter.com/ARD_Presse/status/1363109103950823429
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Vielen Dank an alle für die Posts.
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