Rund um Jordan Torunarigha von Fußball-Klub Hertha BSC Berlin gab es zuletzt einen rassistischen Vorfall im DFB-Pokal. Beim Spiel gegen Schalke 04 wurde der deutsche Junioren-Nationalspieler mit nigerianischen Wurzeln von gegnerischen Fans mit Affenlauten verhöhnt.
1. In der Folge platze dem Spieler der Kragen und er wurde des Feldes verwiesen.
2. Kurz nach dem Vorfall wandte sich Torunarigha mit einem emotionalen Statement an die Öffentlichkeit.
3. Mitspieler und ehemalige Profis standen ihm zur Seite und mahnten das Geschehene an.
4. Einige Wochen später hat der Landessportbund Berlin nun einen Text veröffentlicht, der besagten Rassismus-Eklat kleinredet.
Darin wird behauptet, dass der Spieler seine Emotionen im Griff haben und als Fußballer mit Beleidigungen klarkommen müsse.
Der Herthaner teilte den Text und schüttelte den Kopf ob der grotesken Argumentation.
https://twitter.com/jordanynany/status/1232231899818549249
5. Auf Twitter erntete Torunarigha eine Welle der Solidarität.
Jeder muss in seinem Beruf berechtigte Kritik auf inhaltlicher Ebene ertragen, rassistische Beleidigungen sicher nicht. Ich stehe voll hinter @Jordanynany
— SebA (@WarumIsso) February 25, 2020
Geschrieben von jemandem, der aller Wahrscheinlichkeit nach keine Ahnung hat, wie es ist, rassistisch missbraucht zu werden und/oder erstklassigen Fußball zu spielen. Der Beweis, dass akademische Fähigkeiten nicht automatisch Intelligenz bedeuten.
— James Harrison (@jimfb1) February 25, 2020
Der Autor ist stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Landessportbundes Berlin. Das ist schon bitter.
— Marco Fuchs (@MarcoFuchs74) February 25, 2020
Der Typ wird als Prof. Dr. Irgendwas auf junge Leute losgelassen und hängt beim Berliner Landessportbund mit drin, wirft in dem Text aber ernsthaft die Frage auf, ob Affenlaute wirklich rassistisch gemeint sind oder ob sie bloß falsch interpretiert worden sein könnten?
— Max Dinkelaker (@Max_Dinkelaker) February 25, 2020
Wer Rassismus verharmlost ist Rassist. Punkt.
— Klaus Teichert (@KTHerthaBSC) February 25, 2020
Nein. Sowas muss niemand ertragen. Rassismus und Ausgrenzung aufgrund irgendeiner Sache ist bescheuert und muss nicht toleriert werden. Werder beim Sport, im Alltag, auch nicht im Karneval. Niemals.
— Desiderio Longo (@LongoDesiderio) February 25, 2020
6. Der LSB Berlin hat sich daraufhin geäußert und distanzierte sich von den Aussagen von Stefan Chatrath, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Kommission.
https://twitter.com/lsbberlin/status/1232304730191409152
7. Und die entsprechenden Konsequenzen folgten wenig später.
https://twitter.com/LSBBerlin/status/1232720620355497984
Weitere Blogs zum Thema Rassismus:
Berliner Architekturbüro leitet rassistischen Vermerk versehentlich an Bewerber weiter