Der Klimwandel ist ein Problem, mit welchem sich zum Beispiel die Umweltminister dieser Welt beschäftigen könnten. Oder sie können sich über jene beschweren, die an diese versäumte Aufgabe erinnern. In dieser Beschwerde kann man alle Fehler der Gegner als Ablenkung aufzählen. Eine beliebte Taktik, auch in Beziehungsstreits, die außer Einschüchterung mancher auch den Effekt hat, dass viele noch viel wütender werden.
1. Aber seht selbst.
2. Diese Lehrerin hat sich im Stillen Gedanken gemacht und hält es jetzt nicht mehr aus.
https://twitter.com/ps1034/status/1106797331196858373
Natürlich können SuS freitags demonstrieren gehen, ohne dass sie ihre berufliche Zukunft aufs Spiel setzen. Sie können bei L nach dem verpassten Stoff fragen, nacharbeiten, für die Klausur lernen. Dann klappt das auch mit der guten Note.
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
Tatsache ist, dass SuS, die keinen Bock haben, schlechte Berufsaussichten haben, egal ob sie Freitags mal streiken oder nicht. Es gibt SuS, die ständig schwänzen, keine HA machen, nicht lernen, die man einfach nicht zu packen bekommt. Die, die noch nicht verstanden haben, dass…
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
sie für sich und ihre Zukunft verantwortlich sind.
Und es gibt die, die sich engagieren, in der SV arbeiten, sich um sich selbst UND das große Bild Gedanken machen. Um die mache ich mir gar keine Sorgen, was ihre Ausbildung betrifft.— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
Tatsache ist, dass wir wg Grippe und Burnout gerade mit gefühlt halber Besetzung arbeiten, Klassen zusammengelegt und notdürftig betreut werden. Geld für Springer gibt es natürlich nicht. Meine eigenen Kids haben seit Jahresbeginn 1 Woche (!) ihren kompletten U. gehabt.
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
Kein Tweet dazu von irgendjemandem. Dass Schule, die seit Jahren personell und finanziell ausgeblutet wird, plötzlich sooooo wichtig ist, löst bei mir bitteres Gelächter aus.
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
Ich bin stolz, mit wunderbaren KollegInnen zusammenzuarbeiten, die ein Herz für SuS haben, die versuchen, alles zu tun, damit die Kids einen ordentlichen Schulabschluss bekommen.
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
Konfrontiert (und oft alleingelassen) mit Migration und Inklusion, geben wir unser Bestes und lächeln milde über einen verpassten Freitag. Tut ruhig was für eure Zukunft, ich hab das als Schülerin auch gemacht.
— Steffi (@ps1034) March 16, 2019
3. Sie bekommt Zuspruch.
Danke für die Worte. Mein Sohn hat durch Krankheit und Lehrermangel auch so viel. Ausfall. Das reicht jede Woche für etwa einen Tag. Da ist das für die Politik aber kein Drama.
— Mailin (@DasSocki) March 17, 2019
Danke für deine ehrlichen Worte. Du sprichst mir aus der Seele. Ein dickes DANKESCHÖN auch an alle deine Kollegen, die sich auch mit so viel Herz für unsere Kinder engagieren 😍💕❤
— Felicitas Barabass (@feliba54) March 16, 2019
Danke, muss ich das nicht schreiben. Sagen wir mal ein Schüler hat im Schnitt 2.000 Schultage. Die 5-25, die jetzt für #FridaysForFuture draufgehen, werden wohl kaum das größte Problem sein bei der Erlangung eines famosen Schulabschlusswissens.
— Thomas Dugaro (@DugarToGo) March 17, 2019
4. Eine weitere Lehrerin spricht:
https://twitter.com/UWLipow/status/1107156778922455040
> für dieses Argument wird sie instrumentalisiert – u. a. von denen, die es seit Jahrzehnten (!!) nicht nur nicht hinbekommen, die Schulen zu erfolgreichen Lernorten für alle zu machen, sondern die es offenkundig überhaupt nicht juckt, wie viel Unterreicht wegen Lehrkraftmangel >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> sowieso ständig ausfällt. Ich brauche nur an die Diskussion mit einem Bremer Lokalpolitiker zu denken, der mir allen Ernstes erklärt hat, Eltern würden den Unterrichtsausfall überschätzen, seine Statistiken zeigten, dass Unterricht zu 98 % stattfinden könnte. 2) Seit Beginn >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> der PISA-Studien (die auch problematisch sind, aber anderes Fass) wissen wir, dass es auch in den deutschen Schulen massive Probleme gibt. Die Politik reagiert darauf mit hektischem Hin und Her in der Schulpolitik, echte Besserung ist m.E. nicht in Sicht. Trotzdem soll oberste>
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
>Piorität sein, auch nur ja keine Stunde des schulischen Angebots zu versäumen? 3) Wen das PISA-Argument nicht überzeugt, braucht nur mal darauf zu schauen, wie sich schulische Bildung zum Rest des gesellschaftlichen Lebens verhält – angefangen von dem Konsens, dass Schule ein >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
notwendiges Übel sei ("soll ja auch keinen Spaß machen", "muss halt sein", "Horrorfach Mathe"), über die wenig nachhaltige Wissensvermittlung ("braucht man nie wieder im Leben", "habe ich mal in der Schule gelernt, aber soooo lange her") bis hin zu Phänomenen wie Flat Earthern >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> Homöoopathiegläubigen und Impfverweigerern, die es gar nicht geben dürfte, wenn die Schule flächendeckend ihren Bildungsauftrag erfüllen würde. Mal ganz abgesehen von dem mangelnden Verständnis der Ergebnisse der Klimaforschung. 3) Ähnlich wie 2): Alle, die es bisher in >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> verantwortlichen politischen/gesellschaftlichen Positionen verbockt haben, das Ruder rumzureißen, um die globale Erwärmung zu stoppen, haben doch die schulische und in der Regel noch weitere Bildungsanstalten durchlaufen – das allein nützt offensichtlich nichts. 4) Da es mir >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> hier bes. um die Äußerungen aus der dt. Politik geht: Eure Parteien haben alle Jugendorganisationen. Viele eurer Promis sind als ganz junge Leute in eben diese Jugendorganisationen eingetreten – & jetzt argumentiert ihr, in dem Alter hätte man keine Ahnung? Meint ihr im Ernst,>
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
>so lockt man Nachwuchs an? Indem man jungen Leuten sagt, sie wüssten nix, könnten nix und sollten erstmal alt werden, wenn sie mitreden wollen? Mir bleibt da echt der Mund offen stehen. 5) Oft gesagt, aber offensichtlich immer noch nicht verstanden: die Forderungen von >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
> #FridaysForFuture sind doch gar nicht neu – das fordern Wissenschaft und große Teile der Gesellschaft schon lange, nur bisher leider nicht in dieser Radikalität. Ich bin soooo dankbar, dass die Jungen ihre Energie und Leidenschaft und Freiheit einsetzen, um so laut zu sein. >
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
6) Zu allen diesen Punkten, besonders zu den Mängeln in der Schullandschaft (hallo, liebe dt. Politik, schon vergessen, wie lange ihr euch gerade erst beharkt hab, als es darum ging, dt. Schulen langsam mal auf den Stand zu bringen, der in jedem Unternehmen Mindeststandard ist?)>
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
>könnte ich noch erweiternde Unterpunkte aufmachen, aber das erspare ich euch & mir. Ich mache jetzt Waffeln & Tee & gehe laufen, & wenn ich zurückkomme, will ich in meiner TL keine Anti- #FridaysForFuture -Statments aus der dt. Politik mehr sehen. Danke und schönen Sonntag!
— Dr. Ulrike Walter-Lipow, CT (@UWLipow) March 17, 2019
5. Und irgendwo wäre es tatsächlich schön, …
6. …wenn es jetzt auch mal um das eigentliche Thema gehen würde. Denn die Ironie ist ja: Würden die Politiker etwas gegen den Klimwandel tun, gingen die Schüler wieder in den Unterricht. Somit ist die Lösung für das von Politikern geäußerte Problem mit streikenden Schülern zum Greifen nahe.
7. Abschließend ist dieses Video noch sehr sehenswert:
https://twitter.com/TiloJung/status/1106957134892331008
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