Letzten Spätsommer war der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen eines der bestimmenden Medienthemen. Nach schwierigen Äußerungen, Schlingerkurs und zwischenzeitlicher Beförderung musste er letztliche seinen Stuhl räumen. Was macht der gute Mann seitdem so? Krudes Zeug twittern, zum Beispiel.
1. Erst vor zwei Tagen erregte er mit diesem Tweet Aufmerksamkeit, in dem er die ‚Neue Zürcher Zeitung‘ als Westfernsehen bezeichnete und damit indirekt mit der zensierten DDR-Presse verglich.
2. Das sorgte für eine Menge Kritik.
Ein früherer Präsident des Verfassungsschutzes vergleicht die deutschen Medien mit der SED-Einheitspresse. Bisher brüllten nur die völkisch-nationalistische #AfD und #Pegida „Lügenpresse“ . Die sog. „Werte“Union verliert völlig die Orientierung. @HGMaassen
— Ruprecht Polenz (@polenz_r) 9. Juli 2019
Jemand wie sie war mal "Verfassungsschützer". Mich gruselt es. Jeder Tweet von Ihnen ist ein Gruselkabinett. Und jedesmal frage ich mich: Wie viele Menschen sitzen noch in den Geheimdiensten mit diesem rechten, verschwörungstheoretischen Weltbild?
— Niema Movassat (@NiemaMovassat) 9. Juli 2019
Wir sind kein Westfernsehen. Dieser Vergleich ist unpassend und Geschichtsklitterung. Wir bitten Sie, in Zukunft davon abzulassen. Auch bei deutschen Medien arbeiten ausgezeichnete Journalisten und Journalistinnen.
— Neue Zürcher Zeitung (@NZZ) 10. Juli 2019
3. Gestern Abend dann äußerte er sich folgendermaßen zu Angela Merkel und ihrem viel diskutierten Gesundheitszustand:
Der Gesundheitszustand eines Regierungschefs ist keine Privatsache. Die Menschen in Deutschland haben ein Recht zu erfahren, ob der Regierungschef gesundheitlich noch in der Lage ist, sein Amt mit ganzer Kraft auszuüben. (hgm) https://t.co/iWbpJ360tW
— Hans-Georg Maaßen (@HGMaassen) 11. Juli 2019
4. Schwierig. Gleichzeitig eine großartige Vorlage – vor allem für einen Vollblut-Stürmer wie Micky Beisenherz, der dieses Ding kurzerhand rechts oben in den Knick verwandelt:
wie lange man zumindest bei mangelnder geistiger Gesundheit im Amt bleiben kann, hat der Verfassungsschutz spektakulär belegt.
— Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) 11. Juli 2019
5. Autsch.
1:0 Beisenherz
— Henning Barth (@HenningBarth) 11. Juli 2019
6. Aber auch Marie von den Benken setzt einen schönen Treffer.
Der Geisteszustand eines Ex-Chefs des Verfassungsschutzes ist keine Privatsache. Die Menschen in Deutschland haben ein Recht zu erfahren, ob der politische Beamte intellektuell noch in der Lage ist, seine Hetze gegen Angela Merkel und Flüchtlinge irgendwann einzustellen. (mvdb)
— Marie von den Benken (@Regendelfin) 11. Juli 2019
7. Und letztlich kriegt auch ein Künast-Tweet viel Applaus. Eher simpel gehalten, aber nicht minder wirksam.
Herr Maaßen, schämen Sie sich! Falls das noch geht.
— Renate Künast (@RenateKuenast) 11. Juli 2019
——
Du willst das alles hier gerne mitgestalten? Dann bewirb dich doch mal bei uns – HIER KLICKEN