Dass in vielen Köpfen noch immer starre Rollenbilder existieren, die dann mit entsprechenden Erwartungen und Vorurteilen einhergehen, ist nicht schön, aber leider Realität. Das sieht man schon an vermeintlich kleinen Dingen, wie der folgenden Situation:
Meine Frau hatte eben ein Telefonat mit unserer Bank über die Finanzierung einer Solaranlage.
Der erste Satz der Beraterin war: „Ist es richtig, dass ich mit ihnen und nicht mit ihrem Mann darüber spreche?
2022
— Gruftipapa (@Gruftipapa) April 4, 2022
Die ist bei weitem kein Einzelfall, wie die Antworten zeigen:
Meine Frau ist in unserer Familie die Hauptverdienerin. Als ich die Steuererklärung abgeben wollte bekam ich einen Anruf vom Finanzamt, ob das wirklich richtig ist, denn das wäre ja wohl sehr ungewöhnlich. Kein Witz! Ist schon ein paar Jahre her. Aber nicht sooo lange.
— Stefan Noe (@StefanNoe2) April 4, 2022
So zum kotzen! 🤮 Sowas passiert bei uns im eigenen Betrieb auch laufend. Ich sag dann immer: „Tut mir leid in finanziellen Angelegenheiten müssen sie mit meiner Frau sprechen, die macht die Buchhaltung, ich bin nur der Koch im Haus“
— BeastCuisine💉💉💉 (@beast_cuisine) April 4, 2022
Arbeite auf dem Bau, schon oft Baustellen gehabt wo die Ehefrauen Außenvor gelassen wurden, obwohl ihre Ehepartner keinen schimmer hatten.
Bei mir dasselbe: Selbst mein Chef weigert sich mich als Vorarbeiter loszuschicken, immer nur meine Männlichen Kollegen.— •.Alina.•🦘 (@alilolalina) April 4, 2022
Besonders deutlich und extrem wird es dann, wenn Kinder im Spiel sind.
Dass meine Freundinnen nie weg können, weil ihre Männer nicht auf die Kinder aufpassen, war eine der vielen Inspirationen für meinen Roman, und als ich letztens in unserer Stadt daraus gelesen habe, sind meine Freundinnen nicht gekommen, weil sie nie weg können.
— Mariki (@buecherwurmloch) March 31, 2022
Von Müttern wird alles erwartet, den Vätern wird nichts zugetraut.
Elternabend.
Erzieherin zu ein paar Müttern:
„Heute müssen also mal die Papas die Kinder ins Bett bringen. Ach, dass schaffen die schon!“Ähm.
Davon gehe ich doch stark aus. Denn: es handelt sich um ihre Kinder.Krass, wie solche Bilder noch aufgemacht werden.
— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) March 24, 2022
Das wäre ja nicht auszudenken!
Wir sollten heute beim Elternabend die Handynummern in der Telefonliste mit V für Vater und M für Mutter ergänzen, damit die Schule bei einem Problem nicht versehentlich den Papa bei der Arbeit anruft.
Ich bin so müde.
— Markus Tschannen (@souslik) September 3, 2019
Wenn die Technik moderner ist als die Rollenverteilung…
Zwei Dinge werden an der Adressliste aus der Kita deutlich:
1. Die Leute haben kein Ferstnetz mehr.
2. An der Rollenverteilung bei der Care-Arbeit ist auf dem Niveau der 1950er Jahre. pic.twitter.com/x8yzN0yFou— Hendrik Haverkamp (@hav_hendrik) April 6, 2022
„2 Frauen wären perfekt“?!
In manchen Einrichtungen hat die Uhr in den 50ern aufgehört zu schlagen. In unserer ehemaligen Kita hing das: pic.twitter.com/QfWt2xhRLH
— EasyPeasy (@Easy_peasy0815) March 23, 2022
Woran hat’s gelegen?
lol, wenn man googelt „wie viel prozent der mütter nehmen elternzeit“ schlägt google vor „“wie viel prozent der väter nehmen elternzeit“.
Kann ja nicht sein, dass man so einen Quatsch googelt, weil natürlich nehmen Mütter Elternzeit.— Patricia Cammarata (@dasnuf) February 28, 2022
Fragen über Fragen!
Wann steigt ein Vater eigentlich zum „Familienvater“ auf? Und wieso können Mütter diesen Status in der deutschen Sprache nicht erreichen?
— ǝʇʇǝlǝssɐnb (@Quasselette) March 8, 2022
Es ist jedenfalls noch einiges zu tun. Das zeigt auch dieser Artikel aus dem letzten Jahr.
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