Corona ist noch nicht vorbei. Nach wie vor sollte man eine Maske tragen und Abstand halten. Nur leider sind dem immer mehr Menschen überdrüssig. Deswegen wollte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel vor allem junge Menschen, die gerne wieder feiern gehen würden, mit einer Videokampagne daran erinnern, die Corona-Maßnahmen weiterhin zu beachten.
An sich keine schlechte Idee, doch nun hagelt es Kritik, dass sich Geisel für den umstrittenen Rapper Farid Bang als Botschafter entschieden hat. Farid Bang sei sexistisch, homophob und antisemitisch, sagen die Kritiker. Er sei ein Vorbild und würde viele junge Menschen erreichen, begründet SPD-Politiker Geisel seine Entscheidung.
In dem 41-Sekunden-Clip ermahnt Farid Bang die Düsseldorfer, sich weiterhin an die Corona-Regeln zu halten.
Vor allem die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte Geisels Entscheidung und postete ein von Farid Bang geteiltes Bild einer verprügelten Frau, um seinen frauenfeindlichen Humor zu illustrieren.
Viele teilen die Kritik.
Das wirklich Schlimme daran: natürlich ist er ein Vorbild. Für Tausende. Weil er Geld hat (das andere nicht haben). Weil er mit Tabus bricht (die sich andere nicht zu brechen wagen). Weil er keine Konsequenzen spüren muss, die IHM wirklich wehtun würden.
Das reicht seinen Fans.— löffel (@cetera_pp) July 22, 2020
Andere verteidigen Farid Bang und geben zu bedenken, dass er eine Kunstfigur sei und dass seine Aussagen keine Rückschlüsse auf den Mann hinter der Maske Farid Bang erlauben.
Mir scheint, Sie haben das Konzept der Kunst nicht ganz verstanden. In der Kunst kann etwas dargestellt oder inszeniert werden, ohne dass dabei die Einstellung des Künstlers repräsentiert wird. Farid Bang ist eine Kunstfigur. #FaridBang #FDP
— 4wesomeJoe (@4wesomeJ) July 23, 2020
ich kenne keinen farid bang hörer der denkt das das ernst gemeint ist und sowas tatsächlich denkt und ich kenne wirklich einige hörer aus allen schichten
— Redebedarf (favsperre) (@Redebedarf1) July 22, 2020
Die Leute die da mitreden beschmücken sich nur damit besser zu sein als der andere. Weil sie keine Ahnung haben von HipHop, denken sie, wir wären dumm, weil sie nicht verstehen wie wir bestimmte Wörter bzw Themen behandeln. Die die am wenigsten wissen reden am meisten. #FaridBang
— LAZA 🏁 (@LAZA6969) July 23, 2020
https://twitter.com/1fach_nur_Ramoc/status/1285967097655447552
Vielleicht hätte Thomas Geisel einfach jemanden nehmen sollen, der nicht derart umstritten ist.
Farid ist hier noch das "kleinste" Problem. Die Tatsache, dass ein OB unsere nicht-integrierten "Neubürger" offensichtlich nur erreicht, wenn er einen (ihnen ähnlichen) Vollidioten wie Farid als "KOMPATIBLES Sprachrohr" nutzt. DAS ist das Problem. #FaridBang #Duesseldorf
— Wazze (@Wazze19) July 22, 2020
In einem längerem Statement auf Facebook rechtfertigte Thomas Geisel seine Entscheidung nochmals. Da er aber davon spricht, dass es „nicht nur um ein Infektionsproblem“ gehe, sondern „vielmehr um das Problem offensichtlich nicht gelungener Integration von jungen Männern überwiegend nordafrikanischer Herkunft“, darf bezweifelt werden, ob der damit tatsächlich die Wogen glättet.
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Danke an alle für die Posts.
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