Genau das machen, was im Arbeitsvertrag steht, weder mehr, noch weniger? Klingt erstmal nicht weiter verwerflich. Allerdings wird genau dieses Verhalten nun als „quiet quitting“, also „stilles Kündigen“ bezeichnet – und das stößt im Netz auf viel Gegenwind.
Ist das die Definition von Arbeit?
Was ist da los? Seinen Job zu erfüllen, aber pünktlich nach Hause gehen und keine Zusatzaufgaben übernehmen wird jetzt als „stille Kündigung“ bezeichnet?
Ist es dann, wenn der Arbeitgeber nur das vereinbarte Gehalt zahlt und keine Zusatzzahlungen leistet, eine stille Entlassung?— Florian Aigner (@florianaigner) August 26, 2022
Der Begriff „Quiet Quitting“ würde ja passen wenn jemand im Büro sitzt und nichts (oder kaum) arbeitet. Das gibt es, das ist übel. Aber wenn man Leute als Problem darstellt, die ihren Job machen aber sich halt nicht ausbeuten lassen, läuft etwas falsch. https://t.co/ICNo3ri1YE
— Florian Aigner (@florianaigner) August 26, 2022
Eigentlich logisch.
Unsere Gesellschaft hat ein echtes Problem.
Überstunden und Aufopferung wird mit Anerkennung belohnt.
Wofür gibt es Arbeitsverträge? Da ist buchstäblich vereinbart was geleistet wird und dafür erhält man Geld. Auf etwas anderes hat keine der beiden Seiten Anspruch.— Simon O. Riley (@simonoriley) August 26, 2022
Oder ist es einfach falsch interpretiert?
Ich hätte darunter verstanden, frei nach dem deutschen „innerlich gekündigt“, dass jemand eben nicht mehr seine Leistung bringt. Und damit ist nicht Mehrleistung gemeint, sondern normale Leistung. Selbst mit vielen Stunden auf dem Zeitkonto kann man ohne Motivation dabei sein.
— ♥️Michel Kangro 🇪🇺 (@mideg) August 27, 2022
Da muss wohl in Zukunft ne Zusatzklausel her…
Tja liebe Arbeitgeber,
Ich hab da ne schlechte Nachricht für euch: Das was ihr unter „innerlicher Kündigung“ versteht (keine Überstunden, keine Extra Aufgaben, pünktlich Feierabend) nennt man im Arbeitsrecht „den Vertrag vollständig erfüllen“ 😘 pic.twitter.com/lHMgQ0ky8p
— Curwa & Collegen 💵👌 (@CurwaCollegen) August 26, 2022
Ganz so neu ist das Phänomen übrigens auch nicht.
Gen Z: “we invented quiet quitting.”
Homer Simpson, 1995: pic.twitter.com/VArq1u0GQh
— Frank Pallotta (@frankpallotta) August 19, 2022
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Vielen Dank an alle für die Posts!
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