Neben all der Solidaritätsbekundungen für Leute im Einzelhandel und Supermärkten, die dafür sorgen, dass wir überhaupt an Lebensmittel kommen, darf man auch die Menschen im Hintergrund nicht vergessen. Etwa LKW-Fahrer, die die Konsumgüter erst dort ankommen lassen. Die hygienischen Zustände der Rasthöfe beeinträchtigen derzeit ihre Fahrten in erheblichem Maße.
1. Twitter-Userin @Bummsinchen99 hat in einem Thread festgehalten, wie ihr Mann die gegenwärtige Situation erlebt.
2. Die hygienischen Zustände an den Raststationen sind derzeit ein Albtraum.
Er braucht im Prinzip auf keinem Rasthof mehr anhalten. Denn es gibt niemanden mehr, der sich um die Sauberkeit der Toiletten schert.
Sämtliche, auch bisher kostenpflichtige Toiletten sind frei zugänglich. Und sind eigentlich nicht mehr nutzbar.
— Bine | 🏠| 🐝 (@Bummsinchen99) March 20, 2020
3. Eine prekäre Situation, da dort die Ansteckungsgefahr nicht besonders niedrig ist.
Wer ein bisschen Fantasie hat, kann sich vorstellen, wie schnell Toiletten verschmutzen, wenn sie niemand reinigt. 🤮
Was bleibt ihm? Wildpinkeln? Und dafür beim Erwischtwerden noch Strafe zahlen?
— Bine | 🏠| 🐝 (@Bummsinchen99) March 20, 2020
4. Auf Langstrecken wird dies schnell zum Problem.
Was ihn jetzt weniger betrifft, aber die Fernfahrer umso heftiger: die Duschen müssen aufgrund von Hygienevorschriften geschlossen werden oder sind bereits geschlossen.
Wie sollen die Menschen, die z.B. Nachschub für unsere Supermarktregale bringen, sich säubern?
— Bine | 🏠| 🐝 (@Bummsinchen99) March 20, 2020
5. An unterwegs Duschen ist kaum mehr zu denken.
Mein Mann kann es zu Hause tun. Viele andere nicht. Ihnen wird Hygiene verwehrt, wo sie gerade jetzt bitter nötig wäre. Denn Desinfektionsmittel gibt es ja auch kaum noch. Und ehrlich, wer will ne Ganzkörperdesinfektion?
— Bine | 🏠| 🐝 (@Bummsinchen99) March 20, 2020
6. Eine traurige Lage, für die aber wohl keine schnelle Lösung in Betracht kommt.
Es gibt so viele Dankebilder für LKW-Fahrer. Die Leute sind ihnen vielleicht dankbar, aber die Umstände machen es ihnen gerade schwer, ihren Job weiter auszuführen.
Ich weiß auch nicht, wie hier die Lösung aussieht. Aber ich finde die Situation äußerst unmenschlich. 😟
— Bine | 🏠| 🐝 (@Bummsinchen99) March 20, 2020
7. Damit sprach die Userin vielen Leute direkt aus der Seele.
Danke an das was Ihr Mann leistet und die Kollegin. Es ist ein harter Job, jetzt noch härter. Ihr gehört auf jeden Fall zu den Helden dieserZeit. Danke.
— Veronika Kaufmann (@kaufmannskrimis) March 20, 2020
Danke dafür ❤️ es ist so wichtig das man in solchen Zeiten mehr füreinander einsteht und sich um einander kümmert
— dat Nadinsche (@datNadinsche_) March 21, 2020
8. Andere Twitterer meldeten sich mit ähnlichen Erlebnissen zu Wort.
Es ist echt unglaublich. Unser Spediteur hat auch viele polnische Fahrer. Mein Chef hat es untersagt, aber ich lasse die trotzdem bei Bedarf bei uns duschen. Auch andere Fahrer weise ich auf die Möglichkeit hin. Heute kam ein litauischer Fahrer zum laden. Der hat sich gefreut 1/2
— MaAn bleibt Zuhause 🏡 (@Papa_von_Linus) March 20, 2020
2/2 wie ein kleiner Junge. Kaffee, Dusche, Toilette und ein vernünftiger Ton schaden nicht und sollten selbstverständlich sein. Die reißen sich die Beine aus!
— MaAn bleibt Zuhause 🏡 (@Papa_von_Linus) March 20, 2020
Toilettensituation bei mir als Busfahrer gerade ähnlich. Öffentliche Toilette an meinen Endhaltestellen als „Defekt“ geschlossen weil das Klopapier gestohlen wurde. Meine Schicht geht von 5:05-15:55 Uhr heute. Jetzt ist es 12:25 Uhr und so langsam wird’s eng in der Blase.
— Rotten Buttergolem (@philbill1337) March 21, 2020
9. Die Ratlosigkeit, wie man dem Problem Herr werden kann, überwog …
Leider habe ich keine Lösung für das Problem. Die Raststätten sind privat, auf Menschenfreundlichkeit würde ich nicht bauen. Die ist im Preis nicht drin. Aber ich bin dankbar, dass die Versorgung -zumindest noch- funktioniert.
— Georg Kleine #FBPE (@GeorgKleine) March 20, 2020
10. … denn saubere, öffentliche sanitäre Einrichtungen zu finden, gleicht derzeit einer Lotterie.
Mein Freund ist Fernfahrer. Er musste gestern 400 km fahren, um eine Toilette nutzen zu können. Die Firma, bei der er geladen hatte, hat das WC für Fahrer gesperrt. Auf der Raststätte hatte SaniFair dafür auf den „Eintritt“ verzichtet, und es war jemand da, der sauber machte.
— BaldnichtmehrBielefelderin (🏡) (@StefanieBrutig2) March 20, 2020
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