Satire darf alles, Werbung auch? Das sieht Twitter im Falle der letzten SIXT-Werbung teilweise anders.
1. SIXT postete diesen Aufkleber ‚für den einen Freund, der immer so unvorsichtig fährt‘.
2. Das führte zu einem kleinen Shitstorm. Der Post hat knapp 300 Kommentare, aber nur 100 Likes.
Liebe Sixt Deutschland, diese Werbung ist eine Verhöhnung und pure Geschmacklosigkeit gegenüber Familien von getöteten oder schwerstverletzten Radfahrern, die von Autofahrern überfahren wurden. Sowas geht gar nicht. @FahrradClub @BurkhardStork @radentscheid
— Fahrradfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf (@RadfreundlichCW) October 18, 2018
Danke für dieses Statement. Es trifft ins schwarze.
— (((Herr Schwarz))) (@HerrSchwarz1) October 18, 2018
3. Natürlich sind die Kommentatoren geteilter Meinung. Verfechter des schwarzen Humors sehen das nicht so streng.
Meiner Meinung ist das okay. Klar, solche Vorfälle sind schlimm. Aber ein bisschen Humor darf man doch haben. Dieser Humor muss ja aber auch nicht jedem gefallen bzw nicht jeder haben 🙂
— Santa_Sam (@xSanta_Sam) October 19, 2018
Wenn du Santa Sam einen Menschen durch so einen Autounfall verloren hast wie wir viele kennen würdest du nicht mehr lachen.
— Fahrradfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf (@RadfreundlichCW) October 19, 2018
https://twitter.com/dieserRoman/status/1053180075460476928
https://twitter.com/dieserRoman/status/1053196889364013056
4. Hintergründig geht es wahrscheinlich auch irgendwo um den allgemeinen Ideologie-Streit Autos vs. Fahrrad, bzw. Umwelt vs. Komfort.
Jetzt ergibt auch der neue Claim von @BMWGroup „Erobere die Straße“ einen Sinn. Danke @SixtDE https://t.co/hDoDSseFA5
— Rheinradler (@doit1080p) October 19, 2018
5. Nur, dass man natürlich der Anti-Seite im Falle von Verlust durch Verkehrsunfall schwer vorschreiben kann, was sie zu fühlen haben.
Tja wieder ein Kunde weniger. Doof wenn der Werber kein Gefühl dafür hat, was gar nicht witzig ist.
— OhWeh (@weh_oh) October 18, 2018
Bei Rot am Fußgängerüberweg totgefahrene Kinder, 400 totgefahrene Radler jährlich. Wer so zynische Werbung macht, sollte sich vielleicht gleich eine Kugel in den Kopf schießen.
— Jochen Heimberg 🇪🇺 (@JochenHeimberg) October 18, 2018
Bringt man Radfahrer und Menschen mit Sixt Autos besonders gut um? Verstehe ich die Werbung falsch? Und das Social Media Team spielt da mit. Ein Griff meilenweit daneben.
— Benjamin (@benneedsholiday) October 18, 2018
6. Überhaupt kommt der SIXT-Post mit einem Thema, dass es so offenbar noch nicht ausreichend in die Öffentlichkeit geschafft hat.
In Frankfurt veranstalten wir mittlerweile fast jedes Wochenende Mahnwachen für totgefahrene Radfahrer und ihr glaubt Strichlisten wären "lustig"? Menschen haben hier Kinder, Eltern, Freunde und Partner verloren. Fahrer müssen ein Leben lang mit der Schuld klarkommen.
— Frau Dingenskirchens (@netzopfer) October 19, 2018
7. In Deutschland sterben wirklich viele Fahrradfahrer im Verkehr, wie diese von SIXT verursachten Threads verdeutlichen
Hi @SixtDE, ich war mal so frei, die acht FahrradfahrerInnen nachzurecherchieren. Hab alle gefunden, so witzig!
THREAD. pic.twitter.com/lFM131vTOq
— Carline Mohr (@Mohrenpost) October 19, 2018
— Carline Mohr (@Mohrenpost) October 19, 2018
— Carline Mohr (@Mohrenpost) October 19, 2018
— Carline Mohr (@Mohrenpost) October 19, 2018
Ich hätte hier ein paar Kandidaten für Euren Aufkleber:
1) Gibt‘s den auch mit Kinderfahrrad?https://t.co/ZMw6gEiNbg
— רוכב אופניים בברלין (@BerlinCyclist) October 18, 2018
8. Es bleibt abzuwarten, ob SIXT dazu Stellung bezieht und wenn ja, wie.
@SixtDE Überdenkt euren Aufkleber.
— phrobion (@phrobion) October 18, 2018
Danke an Mira für die Einsendung dieses Themas!
Wir sind auch auf Instagram und da kann man uns (mit Sicherheitsabstand! von drei Autolängen) folgen.