Herzlich willkommen zu einem Twitter-Thread, der von einem sehr ernsten Thema handelt. Dabei geht es um eine Schülerin, die eine Kolumne der Autorin Melisa Erkurt im Unterricht besprochen hat. Allerdings wurde diese Kolumne als Beispiel dafür genommen, wie die Textsorte Kommentar NICHT sein sollte. Was bereits seltsam klingt, wird schnell zu einem ernsten Problem, wie die Autorin im weiteren Verlauf des Threads enthüllt.
1. Der Thread von Journalistin Melisa Erkurt
Ich muss euch etwas erzählen, das mich nicht loslässt: Eine Schülerin schrieb mir, dass sie in Deutsch meine Kolumne besprochen hätten, als Beispiel, wie die Textsorte Kommentar NICHT sein sollte. Ok, etwas seltsam, aber ok. Es wird schlimmer:
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
2.
Die Lehrerin hat gemeinsam mit der Klasse Fehler in meiner Kolumne ausgebessert. Da wurde ich stutzig, da ich jetzt nicht sooo viele Fehler mache und der Falter ein Lektorat hat. Ich ließ mir die Kolumne also schicken. Jetzt kommts:
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
3.
Die Lehrerin hatte der Klasse nicht meine echte Kolumne vorgelegt, sondern eine mit Fehlern, die sie selber eingebaut hat – das hat sie der Klasse aber nicht gesagt. Ihre Fehler waren angelehnt an gebrochenes Deutsch von Migrant*innen: Fehlende Präpositionen, falsche Fälle…
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
4.
Hätte ich das der Schülerin nicht gesagt, hätte sie nicht erfahren, dass es nicht meine Kolumne ist. Ich bekomme ja oft Bösartiges ab, aber so etwas ekelt mich auf einer ganz anderen Dimension an. Eine Pädagogin, die in einer Klasse voller Migrant*innen unterrichtet.
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
5.
Mehr werde ich aus Schutz der Schülerin nicht preisgeben. Ihr könnt mit der Initiative diskriminierungsfreies Bildungswesen sprechen, um herauszufinden, ob es in solchen Fällen Konsequenzen gibt.
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
6. Und was sagen die User dazu?
"Ein" Fall ist gut. Das ist so ca. die Lebensgeschichte der Hälfte aller Migrant*innen aus meinem Umfeld. 😂
— Melisa Erkurt (@MelisaErkurt) February 28, 2023
7.
Oh wow, das ist krass. Unbedingt Meldung an Schulleitung. Das klingt schon fast nach einem persönlichen Grant auf dich. Und pädagogisch sinnvoll klingt es auch nicht.
— Natascha Strobl (@Natascha_Strobl) February 28, 2023
8.
In der 3. Klasse sollte ich einen Aufsatz schreiben über meine Familie. Einfach beschreiben. Hab eine 1- bekommen, weil ich den Namen meiner Oma Stela „falsch geschrieben“ habe. Die Lehrerin belehrte mich, dass man den Namen auf deutsch mit 2 l schreibe, also „Stella“.
— Patricia He (@Triciiiiii) February 28, 2023
9.
Ein großes Lob an die Schülerin, die den Schulstoff kritisch hinterfragt und Informationen zum Wahrheitsgehalt recherchiert hat. So mies die Geschichte auch ist, dieser Aspekt ist großartig.
— die Minnatriumazid 🌈 (@dieMinna) February 28, 2023
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Vielen Dank an Melisa Erkurt für diesen aufklärenden Thread!
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