Auch wenn es in puncto Gleichberechtigung immer noch einiges zu verbessern gibt, so ist das Bild der Frau als bloße Hausfrau und Mutter, die ihrem Ehemann treu ergeben ist und der sonst nichts zugetraut wird, schon lange nicht mehr zeitgemäß. Mit Maria 2.0 setzt man sich mittlerweile sogar in der katholischen Kirche für mehr Gleichberechtigung ein.
Daher ist es manchmal befremdlich, manchmal aber auch belustigend, wenn man auf alte Texte, Filme oder was auch immer stößt, in denen mit vollem Ernst solch ein überholtes Frauenbild dargestellt wird. Doch wie sich gleich zeigen wird, ist manches davon gar nicht so alt, wie es scheint.
Twitter-Userin Lea Xenia fand diesen Ausschnitt aus einem Lebensratgeber.
https://twitter.com/tatentschluss/status/1313455520259469313
Geschrieben von einem Mann? Vielleicht aus den 50ern oder älter? Von wegen!
bitte lass das aus den 50ern sein 😩
— AnnA (@skolicki) October 6, 2020
Übrigens – wer glaubt, das hätte bestimmt ein Mann geschrieben, und das vor zig Jahren:
Das ist aus dem Buch "Vergebung, Versöhnung, Heilung: Mein Schlüssel zu einem gelingenden Leben" von Marie-Louise Fürstin zu Castell-Castell. Erschienen im März 2014.
— Stefan (@gebenus) October 6, 2020
Zumindest einzelne Leser wünschen sich wohl deutlich unterwürfigere Frauen zurück.
Bonuspunkte für die einzige Amazon-Bewertung (5 Sterne):
"Auf dem Hintergrund von Referaten bei Frauenfrühstücken und Kontakten zu Frauen geschrieben, kann ich als Mann sagen, dass es ein sehr empfehlenswertes Buch ist, nicht nur für Frauen."
Weisste bescheid.
— Stefan (@gebenus) October 6, 2020
Aber sagen wir mal so: Die meisten werden dieses Werk wohl eher nicht beim nächsten Treffen ihres Buchklubs besprechen.
Ich stell mir gerade vor, daß eine Frau ihrem Angetrauten während dessen Arbeitszeit (die sie natürlich nicht miterlebt) eine Whatsapp-Nachricht schreibt "Hier ist dein 11 Uhr-Lob". ;o) 😀
— Fräulein Anni #IAmAntifa (@frl_anni) October 7, 2020
Aso. 💡 Kein Wunder, dass ich geschieden bin. Tjanun. Ist wohl auch besser so. 🤷🏻♀️🙃
— Die Wortmacherin (@Wortmacherin) October 7, 2020
Ähm, tja, nun gibt es ein Problem… Bin Ehemann seit 23+ Jahren, auch Christ & „will“ so eine Ehefrauen-Unterwürfigkeit gar nicht, sondern eine lebendige Partnerschaft auf Augenhöhe… 🤔 Und war da nicht eine Ansage, den/die Andere/n so zu behandeln, wie man(n) selbst… 🤷♂️🤦♂️📚
— Michael Blume (@BlumeEvolution) October 6, 2020
Der Glaube selbst ist dabei gar nicht Zielscheibe der Kritik, sondern das überholte Frauenbild, das in diesem Text vermittelt wird und für das viele, selbst gläubige Menschen, wie der letzte Tweet zeigt, heutzutage nur noch wenig Verständnis aufbringen können.
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Vielen Dank an alle für die Posts.
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