Sind sie euch auch schon begegnet – die rätselhaften grauen, gelben und grünen Kästchen, die derzeit durchs Internet geistern? Scheinbar wahllos verteilt, muss man schon in das Geheimnis dahinter eingeweiht sein, um ihre Bedeutung zu verstehen. Und das sind immer mehr Menschen, ihr jetzt auch gleich: Die farbigen Quadrate gehören zum Onlinespiel Wordle, das sich seit einiger Zeit rasant wachsender Beliebtheit erfreut. Dabei kommt es ganz unscheinbar daher – keine Werbung, keine App, keine Anmeldung, nur eine schlichte Website. Es gilt, ein Wort zu erraten und zwar durch banales Ausprobieren. Man tippt etwas ein und die Farbe der Buchstabenkästchen verrät einem dann, womit man richtig lag und womit falsch (grau=Buchstabe kommt nicht vor, gelb=Buchstabe kommt vor, grün=Buchstabe kommt vor und befindet sich sogar schon an der richtigen Stelle). So kommt man dem gesuchten Wort im Prinzip durchs Ausschlussverfahren immer näher. Klingt simpel und unspektakulär und ist es irgendwie auch. Bis man dann tatsächlich selbst sein erstes Wort erraten hat. Dann ist man so im Siegesrausch, dass man gleich das nächste lösen möchte – und genau da liegt auch der Haken bei der ganzen Sache. Es gibt nämlich nur ein Rätsel pro Tag.
So sieht die Twitter-Timeline von so einigen gerade aus.
— Tommy Krappweis (@TommyKrappweis) January 26, 2022
Für den Laien natürlich erstmal verwirrend.
Kaum ist man ein paar Tage nicht hier, schließt ihr euch einem satanischen Kult namens Wordle an, der mittels geheimnisvoller Zeichen kommuniziert.
— Krieg und Freitag (@kriegundfreitag) January 12, 2022
Manche sind komplett ahnungslos…
dieses wordle ding ist mein boomer moment…… woher kommt dieser trend und warum!!!!!!!!
— mienah (@mienahmore) January 26, 2022
…anderen kommt es irgendwie bekannt vor.
Aha, #Wordle also?
Das war damals unser #Wordle, wir hatten ja nichts. pic.twitter.com/VbU2Zz9rBV— Herr Dings aus Ort (@herr_ort) January 20, 2022
Zum Beispiel aus dem Beruf.
Wir Lehrer:innen brauchen kein Wordle.
Wenn ich Wörter raten möchte, korrigier ich den Aufsatz der fünften Klasse. pic.twitter.com/sY2gd0Ovqg
— Halbblutlehrerin (@MelsGedanken) January 27, 2022
Wenn man einmal anfängt, sieht man sie überall.
2022 ist, wenn man den 5-Buchstaben-Code für den Login zur PCR-Test-App geschickt bekommt und denkt: Das hätte ich auf Wordle nie erraten!
— Florian Aigner (@florianaigner) January 18, 2022
Nach überstandener Corona-Infektion dann den in der Quarantäne erspielten Wordle-Score tättowieren lassen.
Ich habe es bisher ohne Tätowierung, Corona-Infektion und Wordle im Leben geschafft.
Könnte sein, dass ich damit der einzige auf diesem Planeten bin.
— Grantscherm (@Grantscheam) January 22, 2022
Früher oder später scheint es schließlich jede:n zu erwischen…also Wordle.
Jetzt habt ihr so lange eure Wordle-Ergebnisse getwittert, bis ich auch gespielt habe. Und jetzt soll ich einen ganzen Tag warten, bis ich weiterspielen kann? IST DAS EUER ERNST?!
— Claudia Vamvas (@akkordeonistin) January 18, 2022
Am besten also jetzt anfangen, wir sind eh schon ein bisschen late to the party.
In 2 bis 4 Monaten, wenn sich niemand mehr an Wordle erinnert, entdecke ich es für mich, liebe es und frage mich, wieso es sonst niemand macht.
— extrakaese (@extrakaese) January 17, 2022
Das Konzept ist so simpel und spaßig, dass man schon misstrauisch werden kann.
These: Wordle ist ein Projekt feindlicher Geheimdienste. Phase 1: Mit einer fröhlich-sympathischen App die westliche Welt in emotionale Abhängigkeit bringen.
Phase 2 begann vor 3 Tagen: Nur noch obskure, sinnlose Wörter auswählen, um uns alle qualvoll in den Wahnsinn zu treiben.— Florian Aigner (@florianaigner) January 24, 2022
Aber nett sieht es aus!
Kein Wordle, nur Fritten
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⬜⬜⬜⬜⬜⬜— Frittenwerk (@frittenwerk) January 27, 2022
Kann man nix gegen sagen.
not wordle just a spidey suit
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🟦🟥🟥🟥🟦— Spider-Man: No Way Home (@SpiderManMovie) January 27, 2022
Zugegeben: Leute, die über ein großes Englisch-Vokabular verfügen, sind im Vorteil.
I have a huge advantage in Wordle because I have had the alphabet memorized for over 10 years.
— Daniel Kibblesmith (@kibblesmith) January 27, 2022
Es gibt allerdings seit kurzem auch eine deutschsprachige Version. Also, echt jetzt. Und keine Sorge, es sieht nicht so aus:
Hey there’s Wordle in German now!
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🟥🟩🟨🟥🟥🟩🟥🟨🟥🟨🟩🟩🟨— Adrian Daub (@adriandaub) January 18, 2022
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Vielen Dank an alle für die Posts.
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