#BlackFriday, neu definiert: Fast jeden Freitag präsentieren wir etwas, das die schwarze Seele von Social Media wiederspiegelt. Normalerweise verwenden wir Wertungen wie „schlecht“ sehr ungern. Aber desto mehr Raum die sozialen Netzwerke in unserem Alltag einnehmen, desto mehr Raum gibt es für auch negative Absurditäten. Diese möchten wir – mal ernst, mal humorvoll – direkt beim Namen nennen, mit der Kategorie „The Worst of Social Media“.
Letztes Mal: Propaganda in meiner Timeline.
Diese Woche: Follower, Likes & Reichweite – fake und dennoch real.
1. Seit Juli löscht Twitter unzählige scheinbar „unseriöse“ Accounts. Facebook räumt regelmäßig bei sich auf und es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis Instagram der erste Frühjahrsputz widerfährt. Es muss ja auch viele Fake-Profile geben, wenn man sich überall so einfach Follower, Likes und Reichweite kaufen kann.
2. Diese Clean-Ups führen dann für gewöhnlich zu Follower-Verlusten bei einigen…
3. …und dann wird der Öffentlichkeit immer mal wieder bewusst, dass der Grad an Social Media Popularität nicht unbedingt der Followeranzahl, sondern ihrer Qualität entspricht. So hat sich die Software Firma Sparktoro die Mühe gemacht, ein Fake Follower Tool zu erstellen. Das Tool wurde dann zugleich an ein paar ganz großen Accounts getestet: Wie viele Follower des Twitter-Präsidenten Donald Trump sind denn echt?
4. Das Ergebnis des Tech Start Ups: 61% der Follower des amerikanischen „Twitter-Präsidenten“ sind Spam-Accounts, Bots, Propaganda-Profile oder inaktiv. Damit führt er die Liste jedoch nur an. Bei Barack Obama sind es 40,9%, bei Hilary Clinton 43,8%, Al Gore 41%, Katy Perry 40,6%.
5. So sehen viele der Follower von Donald Trump aus:
6. Nicht nur überschätzen wir somit den Einfluss gewisser Berühmtheiten auf und durch Social Media, wir vertun uns mit ihrer Wichtigkeit im echten Leben. Auch überschätzen wir die Relevanz mancher Diskussionen oder ändern unsere Meinung aufgrund von Propaganda.
7. Zuletzt ist es selbstverständlich aus Marketing-Gründen auch wichtig, ob Follower echt oder gekauft sind.
8. So ist es gesellschaftlich & wirtschaftlich problematisch, dass Fake-Accounts so einfach erstellt werden können. Es macht es auch schwierig für Social Media Plattformen, ihre Glaubwürdigkeit und Größe angeben zu können. Und in einem Zeitalter, wo Social Media Persönlichkeiten den realen, roten Teppich oder das Weiße Haus betreten können, ist es geradezu gruselig. Denn es ist alles fake – und doch real.